Am 15. August 2024 wurde in Flöha das 625-jährige Stadtjubiläum mit einem feierlichen Festakt gebührend gefeiert. Rund 400 geladene Gäste versammelten sich zu diesem besonderen Anlass, der von Verena Kermes und Thomas Kühn auf charmante Weise moderiert wurde. Die beiden schlüpften in die Rollen von Marie Magdalene Clauß und Ernst Stephan Clauß, zwei historischen Figuren, die die Geschichte Flöhas und seiner industriellen Vergangenheit verkörperten und durch den Abend führten.
Besonders eindrucksvoll war der Auftritt der beiden Wappenmädchen, die die Flüsse Flöha und Zschopau symbolisierten. Leonie Wolf verkörperte die Miss Flöha, während Marie Lange als Miss Zschopau auftrat. Ernst Stephan Clauß konnte es sich nicht verkneifen, in ihrer Anwesenheit augenzwinkernd zu bemerken, dass er sich „zwischen diesen beiden bezaubernden Damen sehr geborgen“ fühle. Diese humorvolle Szene sorgte für schmunzelnde Gesichter im Publikum und unterstrich die Bedeutung der beiden Flüsse für die Geschichte und Entwicklung der Stadt.
Ein weiterer Höhepunkt des Abends war die Festrede von Oberbürgermeister Volker Holuscha, der die Gäste mit einem Rückblick auf die letzten 25 Jahre beeindruckte. Er hob hervor, wie Flöha trotz der schweren Hochwasserkatastrophen in den Jahren 2002 und 2013 stets wieder aufgestanden ist, dank der Solidarität der Bürger und umfangreicher Schutzmaßnahmen. Die Stadt hat sich seither kontinuierlich modernisiert und entwickelt, und dieser Fortschritt wurde im Verlauf des Abends auch in einem eigens produzierten Imagefilm anschaulich präsentiert.
Ministerpräsident Michael Kretschmer würdigte in seiner Rede das starke gesellschaftliche Engagement in Flöha, das maßgeblich zur positiven Entwicklung der Stadt beigetragen hat. „Die Umgestaltung und Wiederbelebung der Innenstadt rund um die „Alte Baumwolle“ ist ein Vorzeigebeispiel für gelungene Stadtentwicklung und Bewahrung der textilhistorischen Identität von Flöha. Diese Leistung brachte der Stadt in diesem Jahr sogar den Sieg beim sächsischen Landeswettbewerb „Stadtquartier mit Zukunft“ ein. Auf die nächsten 625 Jahre!“, so der sächsische Ministerpräsident am Abend auf Facebook. Der sächsische Ministerpräsident blieb im Anschluss für unterhaltsame Gespräche und das ein oder andere Foto vor Ort und mischte sich unter die Gäste der Veranstaltung.
Im Rahmen der Festveranstaltung wurden besondere Persönlichkeiten der Stadt Flöha durch ihre Eintragungen ins Ehrenbuch gewürdigt. Die Laudatio für die Handballlegende des VfB Blau-Gelb Flöha e.V Sportfreund Gert Hiemann, der sich über Jahrzehnte hinweg in herausragender Weise für die Stadt engagiert hat, hielt Oberbürgermeister Volker Holuscha. In seiner Ansprache betonte Holuscha die außergewöhnlichen Verdienste Hiemanns, insbesondere dessen unermüdlichen Einsatz für die sportliche und soziale Entwicklung Flöhas.
Für die Stadtfeuerwehr Flöha, die ebenfalls mit einem Eintrag ins Ehrenbuch geehrt wurde, übernahm der ausscheidende Stadtrat Peter Richter die Laudatio. Er hob die langjährige Einsatzbereitschaft und das außerordentliche Engagement der Feuerwehr hervor, die durch ihren Einsatz einen unverzichtbaren Beitrag zur Sicherheit der Bürger leistet. Richter betonte, dass die Stadtfeuerwehr nicht nur bei Bränden und Katastrophen eine tragende Säule der Gemeinschaft sei, sondern auch bei zahlreichen Veranstaltungen und sozialen Projekten in Flöha eine entscheidende Rolle spiele.
Im Jahr 2023, anlässlich des 625-jährigen Stadtjubiläums von Flöha, wurde ein Foto- und Malwettbewerb unter dem Thema „Flöha zwischen zwei Festen“ ausgerufen. Dieser Wettbewerb ermöglichte es den Teilnehmern, ihre Perspektiven auf die städtische Entwicklung der vergangenen 25 Jahre einzufangen und zu präsentieren. Die eingereichten Arbeiten wurden von einer fachkundigen Jury bewertet. Den ersten Platz sicherte sich Bettina Schülke mit ihrem Werk „Blick von der Kirchenbrücke“. Dr. Katharina Kandt belegte den zweiten Platz mit dem Bild „Die Zschopau fließt“. Die dritten Plätze gingen an Jennifer Thieme für „Vergangenheit & Gegenwart: Die Brücke im Wandel der Zeit“ und Dr. Gudrun Fritzsche für „Textilarbeiterstadt Flöha am Rande des Erzgebirges“. Alle prämierten Künstlerinnen wurden im Rahmen eines Festaktes geehrt. Die Arbeiten aller zwölf Teilnehmer werden in einer Ausstellung im Foyer des Stadtsaales im Wasserbaus demnächst zu bewundern sein.
Den festlichen Abschluss bildete ein reichhaltiges Buffet, das von den Moderatoren humorvoll eröffnet wurde. Ernst Stephan Clauß ließ es sich nicht nehmen, mit einem verschmitzten Lächeln anzumerken, dass ihm „irgendwas fehlte“ – natürlich sein „Bauchgefühl“, das ihn dann doch nicht täuschte: Er hatte Hunger, und so wurde das Buffet eröffnet, zur Freude aller Gäste, die diesen denkwürdigen Abend noch lange in Erinnerung behalten werden.
Musikalisch untermalt wurde die Feier vom Duo „REAL MUSIC“, das mit ihren gefühlvollen Interpretationen von Rock, Folk und Country für eine stimmungsvolle Atmosphäre sorgte.