Volker Holuscha, der Oberbürgermeister von Flöha, musste am 1. März seinen Rathaus-Schlüssel abgeben. Dieser Vorgang hatte allerdings keine dienstrechtlichen Folgen für das Stadtoberhaupt. Vielmehr überreichte er sein Schließwerkzeug nur symbolisch und vorübergehend an das Prinzenpaar Lotta und Anton, das an der Spitze des Kinderfaschings stand.
Rund 120 Mädchen und Jungen waren mit ihren Eltern der Einladung der Wählerinitiative Flöha-Falkenau gefolgt, um das närrische Treiben in der Großen Kreisstadt nach langer Flaute wieder anzukurbeln. Nachdem der Oberbürgermeister seinen Schlüssel abgegeben hatte, zog der imposante Tross unter musikalischer Begleitung der Flöhaer Blasmusikanten auf dem Radweg Richtung Auenstadion, um in der dortigen kleinen Sporthalle ausgelassen zu feiern. Dort gab es unter anderem Pfannkuchen und Getränke. Die Kids konnten zudem mit Stapelsteinen kreativ werden oder in der Fotobox lustige Bilder machen.
„Es war aus unserer Sicht ein gelungener Auftakt, denn der Kinderfasching hatte vorher in Flöha eine lange Zeit Pause gemacht. Im kommenden Jahr soll es eine Neuauflage geben“, sagte Doris Hauser vom Veranstaltungsteam. Dabei seien sich die Initiatoren bewusst, dass es auch Reserven zu erschließen gibt. „Es gibt durchaus Dinge, die wir besser machen wollen. Aber die Stimmung hat sich in der Sporthalle quasi von selbst geregelt“, so die Mitorganisatorin.
Der gut gelaunte Oberbürgermeister Holuscha hatte in seiner kurzen Faschingsansprache vor dem Rathaus süffisant bemerkt, dass er die Stadtkasse dem Prinzenpaar nicht übergeben könne, weil sie leer sei. „Es freut mich, dass die fast vergessene Tradition des Umzugs zum Kinderfasching der 90er-Jahre wiederbelebt wird. Gerade in Zeiten, in denen man von negativen Schlagzeilen und schwindendem Gemeinschaftssinn umgeben ist, sind solche Veranstaltungen für die Kinder, eigentlich für uns alle, ein Lichtblick und die Möglichkeit, wieder einmal fröhlich und unbeschwert zusammenzufinden. Ein großes Danke an die Organisatoren“, fasste der „schlüssellose“ Kommunalpolitiker zusammen. (kbe)