30 Jahre Selbsthilfe-Gruppe Parkinson Flöha, der Deutschen Parkinson Vereinigung e.V.
Am Mittwoch, dem 28. Oktober 2020 beging die Selbsthilfegruppe Parkinson Flöha in den Vereinsraum der Volkssolidarität Flöha, Augustusburger Straße 71, auf Grund Corona in einer kleinen Feierstunde, unter Einhaltung der sächsischen Corona Schutzverordnung, ihr 30-Jähriges Bestehen. Als Gäste waren die Leiter/in der Partner-Selbsthilfegruppen Freiberg und Chemnitzherzlich eingeladen.
Der Landesbeauftragte Sachsen, der Deutschen Parkinson Vereinigung e.V. und stellv. Leiter der Selbsthilfegruppe Parkinson Flöha Helfried Barth, überbrachte den Gruppenmitgliedern Grußworte und übermittelte auch vom Bundesvorstand der Deutschen Parkinson Vereinigung e.V., Frau Magdalene Kaminski als 1. Vorsitzende und den Geschäftsführer RA Herrn Friedrich Wilhelm Mehrhoff, Glückwünsche.
Die ehemalige Leiterin der Selbsthilfegruppe Parkinson Flöha, Heidrun Barth, welche vor 30 Jahre diese Gruppe gründete und 25 Jahre leitete, musste leider auf Grund des fortgeschrittenen Parkinson, das Heft an ihren Mann Helfried, als stellv. Leiter vor 5 Jahren zum 25-jährigen Bestehen übergeben, wo sie auf Grund der 25-jährigen Leitung der Gruppe mit der höchsten Auszeichnung der Deutschen Parkinson Vereinigung e.V., mit dem goldenen Ginkgo-Blatt vom Landesbeauftragten Sachsen geehrt wurde.
Mittels einer Powerpräsentation ließ Herr Barth die Anwesenden in die ehrenamtliche Arbeit der Selbsthilfegruppe vom Tag der Gründung der Selbsthilfegruppe, vom 16. Oktober 1990 bis heute in das Jahr 2020, teilhaben. Es begann bereits schon im Oktober 1990 wo meine Frau Heidrun in der neurologischen Parkinson-Abteilung in der Klinik in Bernburg, welche Frau Dr. Gemende leitete und ich glaube heute noch leitet, einer Medikamenteneinstellung unterzog, erfuhren wir, dass in den alten Bundesländern eine Parkinsonvereinigung besteht. Die Deutschen Parkinson Vereinigung e.V. mit der Bundesgeschäftsstelle in Neus, welche sich heute noch dort befindet.
Über Frau Dr. Gemende stellte meine Frau und weitere 5 Betroffene gleich Antrag auf Mitgliedschaft in dieser Vereinigung. Da zu diesem Zeitpunkt in Sachsen, der ehemaligen DDR noch kein Ansprechpartner für den Parkinson Verband vorhanden war, schrieb damals RA Herr Mehrhoff
am 16.10.1990 meine Frau an, ob sie bereit wäre als Ansprechpartner tätig zu sein. Seit dem leitet sie ehrenamtlich die Selbsthilfegruppe Parkinson Flöha. Da bis 1994 keine Anleitung in Sachsen möglich war, nahmen die sächsischen Gruppenleiter in dieser Zeit beim Landesverband Sachsen-Anhalt unter Vorsitz des Herrn Stechhan an dessen Delegierten- und Schulungsversammlungen teil.
Die Gründung der Selbsthilfegruppe vor 30 Jahren mit 7 Mitgliedern war nicht leicht, es fehlte an Fördermittel und Räumlichkeiten der monatlichen Treffen zum Erfahrungsaustausch der an Parkinson Betroffenen. Die Bereitstellung von Fördermittel war zu der damaligen Zeit für die Selbsthilfe noch nicht selbstverständlich.
Die ersten Treffen fanden auf Grund der geringen Mitgliederzahl in den Räumen des DRK Flöha statt. Da sich zu dieser Zeit noch keine weiteren Parkinson Gruppen in Sachsen gebildet hatten, war großes Interesse der Betroffenen, über diese Krankheit mehr zu erfahren und schlossen sich der Gruppe Flöha an. Die Mitglieder hatten ihren Wohnsitz in Flöha, Crossen, Mittweida, Chemnitz, Oelsnitz/Erzgeb., Falkenau, Oederan, Borstendorf, Zschopau und sogar in Annaberg-Buchholz. Seit dem Jahre 1993 war diese Gruppe bereits auf 16 Mitglieder angewachsen.
Da die Räumlichkeiten im DRK nicht mehr ausreichten, wechselte die Gruppe im Oktober 1994 in das Hochhaus, Augustusburger Str. 71, in den Vereinsraum der Volkssolidarität, wo sie heute noch ihre Treffen durchführt.
Die Gruppe möchte auf diesem Weg für die gute Betreuung und Unterbringung der Mitglieder für die 26 Jahre der Volkssolidarität im Hochhaus Flöha, ein herzliches Danke sagen. Die Gruppe hofft auch weiterhin diese Räumlichkeiten im guten Ein-vernehmen nutzen zu dürfen.
Seit dem Jahr 2008 hatten wir wieder eine stetig steigende Mitgliederzahl der Deutschen Parkinson Vereinigung zu verzeichnen. Die 30 Jahre waren für unsere Gruppe eine Bewährung der gemeinsamen Arbeit und zugleich Plattform der Verbesserung der Lebensumstände der Mitglieder.
Für die nächste Etappe werden die Aufgaben aber nicht geringer. Damit der Mitgliederbestand nicht überaltert, ist es notwendig, neue Mitglieder mit noch geringen Symptomen „aufzuspüren“, welche zur Mitarbeit in unsere Regionalgruppe zu gewinnen, eine weitere Bereicherung wäre.
Aber Sie wissen selbst, dass der eine oder andere längere Zeit braucht, sich der Gemeinschaft von Betroffenen anzuschließen und sich den Erfahrungsschatz Gleich-gesinnter zu Nutze zu machen. Daher ist es besonders wichtig, immer wieder Menschen anzusprechen und zu versuchen, in die Gruppenarbeit zu integrieren. Letztlich sind aber auch die Mitglieder gefordert, sich aktiv in diesen Prozess mit einzubringen.
Obwohl die eigene Betroffenheit im einen oder anderen Fall diesem Wunsch enge Grenzen setzt, sind es doch letztlich immer wieder die eigenen Mitglieder, die für den weiteren Erfolg einer Gruppe verantwortlich sind.
Wir sehen auch einen wichtigen Bestandteil unserer Arbeit in der Angehörigenarbeit. Denn die Parkinsonsche Krankheit fordert in der Familie sowie im familiären Umfeld ein gegenseitiges Verständnis mit dem Umgang dieser Krankheit, einmal vom Betroffenen selbst und anderseits vom Nichtbetroffenen. Dabei ist der Erfahrungsaustausch der Nichtbetroffenen untereinander ein wesentlicher Bestandteil zur Erhaltung der gegenseitigen Zuwendung.
Wir möchten den Betroffenen sowie Ihren Angehörigen Mut und Kraft für den nicht immer einfachen Alltag mit der Krankheit vermitteln. Doch mit ein bisschen Mut und mit Selbstvertrauen ist schon mancher über sich selbst hinausgewachsen.
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