Die Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Flöha werden immer mehr gefordert. Dies wurde zur planmäßigen Jahreshauptversammlung, die am 27. Januar in der Feuerwache an der Turnerstraße stattfand, mehr als deutlich.
In den abgelaufenen 12 Monaten rückten die Flöhaer Feuerwehrleute 126-mal aus und leisteten dabei fast 1600 Einsatzstunden. Zum Vergleich: 2015 waren es noch 65 Alarmierungen. Im Stadtgebiet Flöha wurden die ehrenamtlichen Rettungskräfte zu 12 Bränden gerufen. Dazu kamen überörtliche Einsätze, wie zum Beispiel beim Brand einer Lagerhalle im Gewerbegebiet Oederan am 3. November. Auch 70 technische Hilfeleistungen, aber leider auch 21 Fehlalarmierungen, stehen in der Einsatzbilanz. "Dabei sind sicherlich die Momente ärgerlich, in denen Bürger den Notruf wählen, ohne sich zu überzeugen, ob es tatsächlich brennt", sagte der Wehrleiter. So sei im vergangenen Jahr einmal sogar aufsteigender Morgennebel für Brandrauch gehalten worden.
Die Gesamtstärke der operativen Abteilung beläuft sich derzeit auf 72 Kameradinnen und Kameraden, wobei 42 davon hauptsächlich ausrücken. Die Frauengruppe zählt 10 Mitstreiterinnen, die Alters- und Ehrenabteilung trifft sich regelmäßig parallel zu den Ausbildungsdiensten. "Leider zeigte die Wettkampfmannschaft in der Disziplin Löschangriff 2019 keine Aktivitäten. "Wir hoffen, dass sich diese Situation im neuen Jahr verbessert", sagte Wehrleiter Richter.
Auch wenn die Sorgen um die Altersstruktur - der Durchschnitt in der operativen Abteilung liegt bei 47 Jahren - sowie die Tageseinsatzbereitschaft etwas kleiner geworden sind, gibt es in Sachen Mitgliedergewinnung keinen Grund, sich zurück zu lehnen. Immerhin wurden während der Jahreshauptversammlung drei neue Feuerwehrleute in den aktiven Dienst aufgenommen. "2020 wird ein richtungsweisendes Jahr werden", sagte Flöhas Oberbürgermeister Volker Holuscha, der den Mitgliedern der Wehr seinen Dank für die geleistete Arbeit aussprach. Sowohl Matthias Richter, als auch Peter Richter, der seit mehr als 50 Jahren Mitglied ist und seit fast 30 Jahren an der Spitze des Feuerwehrvereins steht, haben noch einmal sehr deutlich gemacht, dass sie zur nächsten turnusmäßigen Wahl im Januar 2021 nicht noch einmal kandidieren werden. Nun müsse man die Zeit intensiv nutzen, um geeignete und insbesondere im Falle des Wehrleiters auch entsprechend qualifizierte Kandidaten zu finden. Erste Gespräche dazu hätten bereits stattgefunden.
Gerd Auerbach ist verlässliches Mitglied
Seit mehr als 60 Jahren ist Gerd Auerbach ein verlässliches Mitglied der Truppe. Denn der gelernte Fahrzeugschlosser trat im Alter von 19 Jahren in die Wehr ein. Vergangenes Jahr wurde er für seine 60-jährige Zugehörigkeit ausgezeichnet. "Ich habe damals mit Freunden den Entschluss gefasst, Feuerwehrmann zu werden. In den folgenden Jahrzehnten habe ich sehr viel erlebt und mitgemacht.
Aber bereut habe ich es nie", sagte Auerbach. Schnell erwarb er die Qualifikation als Maschinist für Großlöschfahrzeuge und durfte fast alle Autos aus dem Bestand bewegen. So steuerte er einst den S 4000 über die Straßen, saß hinter dem Lenkrad des W 50 und startete später auch die Mercedes-Speziallaster. Auch wenn er natürlich altersbedingt kürzer treten muss, gehört er nach wie vor dem so genannten 2. Zug der Freiwilligen Feuerwehr an. Diese Mitglieder stehen bei der Brandbekämpfung zwar nicht in vorderster Reihe, kümmern sich jedoch zum Beispiel um wichtige rückwärtige Sicherstellungen. Außerdem ist der Senior stets zur Stelle, wenn es um die Pflege des historischen Fuhrparks geht. Wehrleiter Matthias Richter hat gemeinsam mit Gerd Auerbach unzählige Einsätze absolviert. "Gerd ist ein Paradebeispiel für gelebte Kameradschaft. Er besitzt einen sehr großen Erfahrungsschatz, den er gern an den Nachwuchs weiter gibt", schätzte der Chef ein. kbe