Auf Entdeckertour im Zechengrund
Es ist zu einer schönen Tradition geworden, dass sich Mitglieder des Heimatvereins Falkenau und weitere interessierte Bürger wenigstens einmal im Jahr auf Wandertour in und um Falkenau begeben. Am Sonntag, dem 25. Juni war es wieder soweit. Am Parkplatz vor dem Freibad trafen sich ca. 20 Wanderfreunde, viele von ihnen im blauen Shirt des Heimatvereins, um auf Entdeckertour nach Sachzeugen des Bergbaus im sogenannten Zechengrund zu gehen. Sachkundiger Leiter der Wanderung war Heimatfreund Mike Glöckner, welcher bereits in den vergangenen Jahren viel dazu beigetragen hat, die Erinnerung an den Altbergbau auf Silber im Oederaner Wald nördlich von Falkenau wieder aufleben zu lassen. Nicht zuletzt zeugt davon auch die auf seine Initiative hin Ende 2015 in Falkenau aufgestellte originalgetreue Bergbaulore als Sachzeuge für den Bergbau in unserer Region. Immerhin lassen sich für das 16. und 17. Jahrhundert für die Umgebung von Falkenau mindestens 29 Bergwerke nachweisen, vor allem im besagten Zechengrund. Selbst in einem überregionalen Bergbauprojekt des sächsischen Landesamtes für Archäologie findet der Silberbergbau im Falkenauer Zechengrund Erwähnung.
Bei angenehmen Wanderwetter und bester Stimmung wurde die etwa zweistündige Tour in Angriff genommen. Dabei ging es – teilweise über Stock und Stein – von einem Sachzeugen des Altbergbaus zum nächsten. Um ehrlich zu sein, auf einige musste der Laie von Mike Glöckner sinnbildlich mit der Nase gestoßen werden. Die Jahrhunderte haben im Forst ihr Werk getan. Mundlöcher, Standorte alter Berggebäude, wie Huthäuser, Erzwäschen und Schmelzhütten, sowie Kunstbauten für die komplizierte Wasserhaltung können meistens nur noch erahnt werden. Aber durch die sachkundige Führung und die detaillierten Erläuterungen atmeten wir im Zechengrund doch echte Bergbauluft aus alter Zeit! Zumal das für den Laien sichtbarste Merkmal des Bergbaus, die „rostige Quelle“ mit ihrem stark eisenoxydhaltigen Wasser wieder sprudelt, nachdem sie vor einigen Jahren zeitweise ausgetrocknet war. Sie befindet sich unmittelbar neben dem verbrochenen Mundloch des „Tiefe Hilfe Gottes Stolln“ (1733 bis 1842), der zugleich das Ende des Bergbaus im Oederaner Wald markiert.
Da im Zechengrund neben dem idyllisch gelegene Freibad auch ein Wassertretbecken und verschiedene Sitzgruppen zum Verweilen und Erholen einladen, gibt es unter den Freunden des Heimatvereins die Idee, dass man mit einer Orientierungskarte am Eingang des Zechengrundes und Informationstafeln zum Bergbau im Oederaner Wald durchaus eine kleine historische Bergbautour begründen könnte. Dazu wird in der nächsten Sitzung des Heimatvereins zu reden sein.