Am Sonntagabend ging in Flöha die 17. Auflage der “Industriebrachenumgestaltung” - kurz ibug - zu Ende. Mehr als 10.000 Neugierige und Kunstliebhaber:innen besuchten an den vergangenen zwei Wochenenden das Festival für urbane Kunst in der ehemaligen Buntpapierfabrik an der Augustusburger Straße. Rund 70 Künstler:innen waren aus ganz Europa, aber auch aus Brasilien, Puerto Rico oder den USA angereist und hatten für die diesjährige ibug die ca. 5.000 qm große Brache zum zweiten Mal mit Graffiti, Malereien und Illustrationen, Installationen, Skulpturen und multimedialen Projekten zum Leben erweckt und in ein Gesamtkunstwerk verwandelt. An den beiden Festivalwochenenden gab es dazu ein buntes Rahmenprogramm mit Führungen, Filmen, Artist Talks, einem Kunstmarkt und Musik. Außerdem erkundeten rund 500 Schüler:innen die Ausstellung auf Zeit und nutzten die Angebote der Bildungswoche im Rahmen des Festivals.
Die Festivalmacher:innen von ibug e. V. zeigten sich nach Abschluss des Projektes zufrieden: „Das diesjährige Festival war insofern besonders, weil wir erstmals in der gleichen Brache wie im Vorjahr zu Gast waren. Für uns als Team war das eine neue Herausforderung und Erfahrung. Wir freuen uns, dass wir nach zwei Jahren mit corona-bedingten Einschränkungen wieder mehr internationale Künstler:innen und facettenreiche Kunstwerke präsentieren konnten und die Besucher:innen die Möglichkeit hatten, die Ausstellung und das vielseitige Programm der ibug uneingeschränkt zu erleben.“, erklärt Rahel Pötschke, Mitglied im Vereinsvorstand. „Die positive Resonanz motiviert uns für die weitere Arbeit. Ohne die großartige Unterstützung der Stadt, die zahlreichen Partner:innen und Förderer sowie den engagierten Einsatz der vielen ehrenamtlichen Helfer:innen wäre das Projekt nicht möglich gewesen. Ihnen, allen Gästen und auch den verständnisvollen und geduldigen Anwohner:innen um die Buntpapierfabrik gilt unser Dank.“, so Pötschke weiter.
Seit der ersten Industriebrachenumgestaltung 2006 hat sich die ibug zu einem weltweit bekannten Festival für urbane Kunst entwickelt. Immer zum letzten Augustwochenende wird dafür eine Brache in Sachsen als temporäre Ausstellung geöffnet. Im Fokus der internationalen Künstler:innen steht das Experiment mit Genres, Materialien und Techniken ebenso wie die Vergangenheit der Brache und ihre Architektur. Das Team der ibug wurde vielfach für sein Engagement ausgezeichnet, u. a. 2010 mit dem „PlusPunkt Kultur“ der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung, 2019 beim „So geht Sächsisch“ Ideenwettbewerb für Tourismus in Sachsen sowie 2020 beim Wettbewerb „Denkzeit Event“ des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Kultur und Tourismus für kreative Ideen und innovative Konzepte bei der Umsetzung bestehender oder neuer Veranstaltungen unter Corona-Bedingungen.
Wer die ibug 2022 verpasst hat oder sich die Ausstellung nachträglich nochmals in Erinnerung rufen will, hat ab Ende des Jahres in einem virtuellen Rundgang die Gelegenheit dazu.
Wo es 2023 mit der ibug weitergeht, ist aktuell noch offen. In Sachsen soll das Projekt nach Aussage der Organisator:innen bleiben.
Aktuelle Informationen gibt es online unter www.ibug-art.de.
Die ibug 2022 wird gefördert von der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, vom Fonds Soziokultur, vom Kulturraum Erzgebirge-Mittelsachsen und von der Stadt Flöha.
Quelle: ibug/ Michael Lippold