Der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen ist ein Gedenk und Aktionstag zur Bekämpfung von Diskriminierung und Gewalt jeder Form gegenüber Frauen und Mädchen.
In Deutschland hat die Menschenrechtsorganisation „Terre des femmes“ anlässlich des Gedenktages eine Fahnenaktion entwickelt. Diese wurde 2001 erstmals bundesweit von zahlreichen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten und vielen anderen Verbänden aufgegriffen und mitgetragen. Diese Aktion soll das Problem der Gewalt gegen Frauen ins öffentliche Bewusstsein rücken.
Gleichzeitig soll der Tag Frauen und Mädchen sensibilisieren, Gewalt gegen sie zur Anzeige zu bringen und Hilfsangebote wahrzunehmen.
Pressetext vom 23.11.2022:
Zu diesem Tag rufen seit 1981 international agierende Menschenrechtsorganisationen auf und treten öffentlich gegen jegliche Formen von Gewalt an Frauen auf. Dazu gehören neben Beschneidungen und Zwangsehen auch Sextourismus, sexuelle Gewalt, häusliche Gewalt, Zwangsprostitution, Ehrenmorde oder Frauenhandel im engeren Sinn. Im weiteren Sinn geht es auch um die Stärkung von Frauenrechten, um eine gleichberechtige Teilhabe und um politische Mitbestimmung. Im englischen Sprachgebrauch wird für diesen Tag auch der Begriff „orange day“ verwendet. Es wird oft das Gleichnis von „Frauenrechten sind Menschenrechte“ verwendet.
Nach dem deutschen Gesetz sind Frauen und Männer gleichberechtigt. Alle haben das Recht
auf ein gewaltfreies Leben. Dies gilt für alle Menschen, die in Deutschland leben. Jedoch ist jede dritte Frau in Deutschland von Gewalt betroffen.
Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ berät telefonisch unter der Telefonnummer 08000 116 016 und online auf www.hilfetelefon.de zu allen Formen von Gewalt – rund um die Uhr und kostenfrei. Die Beratung erfolgt anonym, vertraulich, barrierefrei und in 18 Sprachen. Auch Bekannte, Angehörige und Fachkräfte können sich an das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ wenden.
Im Landkreis Mittelsachsen agiert seit Jahren ein Interventionsnetzwerk gegen häusliche Gewalt. Es vereint besonders wichtige Akteure auf diesem Gebiet: das Frauenschutzhaus in Freiberg und nunmehr die KOINS Mittelsachsen (Krisen und Interventionsstelle), die Vertreter*innen der vier Polizeireviere und die Opferschutzbeauftragte der Polizei, das Jugendamt, die Flüchtlingssozialarbeit, das Sozialamt, die Diakonie mit der Familienberatungsstelle, der Kinderschutzbund, Vertreterin des Familiengerichtes, die Opferschutzverbände. Koordiniert wird das Netzwerk von der
Gleichstellungs- und Ausländerbeauftragten des Landkreises Annett Schrenk.
In Mittelsachsen können sich Betroffene an das Frauenschutzhaus in Freiberg telefonisch unter 03731 22561 (8-16 Uhr) oder unter 0157 72965909 oder per Mail an kontakt@frauenschutzhaus-freiberg.de wenden.
Seit Juli 2022 gibt es außerdem in Freiberg die Koordinierungs- und Interventionsstelle zur Bekämpfung häuslicher Gewalt und Stalking KOINS in der Tschaikowskistraße 57 a. Die Beratung ist kostenlos und auf Wunsch anonym. Kontakt kann unter 03731 7744350 oder koins@kv-toleranz.de aufgenommen werden.
Gewalt gegen Frauen wird oft bagatellisiert oder ignoriert. Frauen wird häufig die Schuld gegeben, wenn sie Gewalt erfahren. Die Folge: Betroffene sprechen aus Scham und Angst nicht über das Erlebte. Das wollen wir ändern