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Verkehrsinformationen

Vollsperrung aufgrund Deckensanierung - 21.03. - Ende April 2023 Chemnitzer Straße (B 173), Flöha 1. BA bis 02.04.2023

Aufgrund der Weiterführung der Deckensanierung kommt es auf der Chemnitzer Straße (B 173) im Zeitraum vom 21.03. - voraussichtlich Ende April 2023 zur Vollsperrung.

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Manchmal macht sich die Vergangenheit bemerkbar

Schmelzhütte in Falkenau: 9m lange Grundmauer von Nordwest zur südlichen Ecke am Grabungsostende. Foto: H. Kroh

Alte Schmezhütte in Falkenau entdeckt

Kaum jemand denkt darüber nach, was sich unter seinen Füßen in der Erde verbirgt. Umso erstaunter ist man, wenn im Erdboden ein immer größer werdendes Loch entsteht.
Genau das geschah 2017 am Westhang des Plauberges bei Flöha auf einem Feld unmittelbar am Rand zum Wald.
Nach der geologischen Karte von 1879 grenzen am Plauberg Phyllit und Quarzporphyr (Paläorhyolith) aneinander. Genau auf diesem Grenzhorizont befinden sich fünf verfallene Schächte mit Halden und zwei alte Tagesbrüche zu denen 2017 ein neuer von 1,2 m Länge, 0,7 m Breite und bis 1,6 m Tiefe hinzukam. Zwei Tage nach der Meldung des Tagesbruches beim Oberbergamt wurde er 8 m lang, 6 m breit eingezäunt und mit Warnschildern versehen. Als Tagesbruch bezeichnet man den bis an die Erdoberfläche reichenden Einbruch eines darunter liegenden Grubenbaues.

Den untertägigen Bergbau auf dem Grenzhorizont zwischen Phyllit und Quarzporphyr beweisen die Haldenfunde, die auch das Vorkommen von Eisenerz und Bleiglanz belegen. Sie verraten allerdings nicht, was abgebaut oder wonach gesucht wurde. Der Zeitraum dieser Bergbauversuche ist unbekannt. Im Oberbergamt sind über dieses Gebiet keine Bergbauakten vorhanden, kartiert ist nur ein älterer Tagesbruch, der 2009 neu eingezäunt wurde.

Fund der Reste einer alten Schmelzhütte

Ende April 2018 wurde beim Ausbaggern eines Flutgrabens nördlich der Falkenauer Schwarzen Brücke zwischen Fluss und Mühlgraben eine Schlackeschicht angeschnitten, die das Landesamt für Archäologie auf den Plan rief, da sich in diesem Gebiet eine Schmelzhütte befunden haben könnte.
Vom 09.05. bis 18.05.2018 erfolgten archäologische Untersuchungen und eine Dokumentation der Funde im Gelände durch das Landesamt für Archäologie. Die Grabungen von 12 m Ost-West-Länge und bis 9 m Nord-Süd-Breite konzentrierten sich auf die Südseite des Flutgrabens. Hier wurden ca. 6 m lange und bis 1 m hohe Mauerreste eines Schmelzofens sowie ein vom Schmelzofen nach Norden führender, 2,5 m langer, knapp 20 cm breiter und bis 15 cm tiefer gemauerter Kanal gefunden.

Die Mauerreste bestehen in der Mitte aus 13 cm breiten und 9 cm starken Ziegeln, östlich und westlich aus Phyllit. Der Kanal könnte zum Abfluss der Schlacken oder zum Ableiten der den Schmelzprozess störenden Feuchtigkeit gedient haben. Außerdem konnte 6 m nördlich gegenüber vom Schmelzofen eine Phyllitgrundmauer von 1 m mal 1 m frei gelegt werden. Die gefundenen Mauerreste an der südlichen Ecke vom Grabungsostende, die von hier nach Nordwest verlaufende 9 m lange, bis 1 m breite Grundmauer und der nördliche Mauerrest bestehen ebenfalls aus Phyllit.

Nach Meinung der Archäologen beweisen die Mauerreste, dass an der Ausgrabungsstelle ein Gebäude mit Schmelzofen stand, in dem silberhaltiger Bleiglanz geschmolzen worden sein könnte. Den Nachweis müssten Laboruntersuchungen erbringen. Die Schmelzhüttenreste datierten die Archäologen vorläufig in die Zeit um 1600, Keramikscherben wurden nur wenige kleine gefunden, die ebenfalls in die Zeit um 1600 zu datieren sind.

Das Areal bezeichnete der Falkenauer Mike Glöckner schon 2012 bei einer Exkursion als wahrscheinlichen Standort der sogenannte „Neuen Schmelzhütte“. Und nun der Beweis!
Weiterführende Literatur: „Die Schmelzhütten im Flöhatal zu Falkenau“ von Mike Glöckner, Stadtkurier Flöha, 16.09.2009, 14.10.2009 und 11.11.2009.

Helmut Kroh

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