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Verkehrsinformationen

Vollsperrung aufgrund Deckensanierung - 21.03. - Ende April 2023 Chemnitzer Straße (B 173), Flöha 1. BA bis 02.04.2023

Aufgrund der Weiterführung der Deckensanierung kommt es auf der Chemnitzer Straße (B 173) im Zeitraum vom 21.03. - voraussichtlich Ende April 2023 zur Vollsperrung.

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Von der Klingel bis zur Trafostation

Aufstellung nach der Betriebsbesichtigung: Stadtrat Dr. Dietmar Garbe, Oberbürgermeister Volker Holuscha, Amtsleiterin Janet Pentke, Eberhard Krause, Cornelia Graf, Frau Krause, Stadtrat Hans-Jürgen Kühn (v.r.) Foto: A. Stefan

OB Holuscha mit Stadträten bei Flöhaer Traditionsunternehmen zu Gast

Der Beginn des Traditionsunternehmens „Elektro Krause“ ist mit der Gewerbebestätigung der Gemeinde Plaue auf Klara Krause zur „Reparatur von elektrischen Klingel- und Lichtanlagen“ auf den 18. August 1917 datiert. Nicht ohne Stolz berichtete der jetzige Firmeninhaber Eberhard Krause zu Beginn des Besuches des Oberbürgermeisters und weiteren Vertretern aus Stadtrat und Verwaltung am 5. Februar 2020 über die verschiedenen Etappen der Entwicklung des Familienbetriebes.

Nach der Geschäftseröffnung kam im Ladenlokal der Großmutter, einer Bodenkammer in der „Eintracht“, Bergstraße 18, der Verkauf der ersten Rundfunkempfänger hinzu. In den Folgejahren entwickelte sich die Elektrotechnik zur geschäftlichen Familientradition. Großvater Ernst Richard Krause legte 1920 die Prüfung zum Elektroinstallateur-Meister ab und trat in den zwanziger Jahren in die Firma ein. Sohn Henry Richard Krause trat 1930 der nunmehr väterlichen Firma bei. Im gleichen Jahr erwarb die Familie das Grundstück an der heutigen Augustusburger Straße 80, wo die Firma bis heute ihren Sitz und die Werkstatt hat. Durch den sich stets vergrößernden Kundenkreis für Radios und dem Einzug des „Volksempfängers“ in viele Haushalte, setzte sich der Aufschwung des Unternehmens auch in schwierigen wirtschaftlichen Zeiten fort. Auch das Tempo der Elektrifizierung wirkte sich positiv auf ihre Auftragslage aus. Kaum ein Gebäude oder eine Elektroleitung unserer Stadt wurde nicht von der Firma installiert oder zumindest instandgesetzt. Viele Wohngebäude, öffentliche Einrichtungen oder Gewerberäume stattete diese Traditionsfirma mit Elektroleitungen und -systemen in ganz Sachsen aus.  So zeichnete sich 1934 das Unternehmen für die Elektrifizierung des neuen Bahnhofs verantwortlich. Die Kriegsereignisse und die Einberufung erschwerten das Geschäft. Doch nach Kriegsende und trotz Material- und Kraftstoffmangels sowie eingeschränkter Bewegungsfreiheit durch Passierscheinkontrollen bestand das Unternehmen jede Herausforderung. Ob bei der Instandsetzung der Elektrik im Kohlerevier in Borna, zur Sicherung der Brennstoffversorgung oder in vielen ortsansässigen Betrieben, wie der „Tüllfabrik“ in Plaue und der Firma „Plitz“, musste aufgebaut und umgerüstet werden. Umsiedler-Lager wurden mit Strom versorgt und die Tbc-Heilanstalt in Lichtenwalde elektrifiziert.

Henry Richard Krause wurde 1953 Miteigentümer des Familienbetriebes und transportierte mit seinem BMW 500 noch bis 1960 die Rundfunkgeräte zu seinen Kunden. Auch solche, die Stadtentwicklung mit prägenden Gebäude und Straßenzüge, wie die Wohngebäude an der Külz-Straße oder Wohnblöcke der Wohnungsgenossenschaft an der Lessingstraße, wurden durch Elektro- Krause mit Stromleitungen, Schaltsystemen und Trafo-Stationen versorgt.
1987 übernahm der heutige Firmeninhaber, Eberhard Krause, die Firma und musste sich drei Jahre darauf erneut den neuen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Umbrüchen stellen. Rückblickend kann er auf eine sehr erfolgreiche Zeit schauen. Heute beschäftigt die Firma 10 technische und zwei Verwaltungsangestellte. Die Installateure sind tagtäglich auf Baustellen oder mit anderweitigen Installations- bzw. Reparaturarbeiten im Außeneinsatz und daher in Flöha und Umgebung bekannt und anerkannt.

Erfreulich war für die Gäste in der Gesprächsrunde mit der Firmenleitung zu erfahren, dass Eberhard Krause mit seiner Tochter auch eine Nachfolgerin für die Unternehmensführung gefunden hat, die sich mit der geschilderten Familientradition aufs Engste verbunden fühlt. Eine Tatsache, um die sie andere Handwerksunternehmen beneiden. Frau Cornelia Graf verdeutlichte aber in der Diskussion auch, dass ein Kernproblem der gesamten Handwerkerbranche der fehlende motivierte Nachwuchs sei.

Oftmals äußerten sich Handwerksunternehmen bei den Betriebsbesuchen des Oberbürgermeisters kritisch zum Drang der Schulen, ihre Existenzberechtigung vorrangig darin zu sehen, möglichst vielen Schülern eine akademische Laufbahn zu empfehlen. Ebenso wurden die Qualität der Schulabschlüsse sowie die Lebensansprüche der Bewerber beklagt. Diese seien für viele ausbildende Unternehmen im Mittelstand eine schwer zu lösende Herausforderungen. Der Anspruch der jungen Generation zur „Work-Life-Balance“, übersetzt: die Interessen des Arbeits- mit dem Privatleben in Einklang zu bringen, stößt oft an die Grenzen des Machbaren in einem mittelständigen Unternehmen. Körperlich schwere Arbeiten, Arbeiten im Freien oder Nacht- bzw. Wochenendarbeitszeiten widersprechen oft den Vorstellungen von Auszubildenden. Sie sind hingegen in den Handwerks- und Dienstleistungsbranchen oft unabdingbare Voraussetzungen eines erfolgreichen Unternehmens. Ein weiterer Kritikpunkt der Gastgeber war der oft hohe bürokratische Aufwand in der Verwaltung eines kleineren Unternehmens, etwa durch stets verschärfte Gesetzgebungen oder bei der Auftragsvergabe von Ausschreibungen.

Ziel der Firmenbesuche ist stets auch eine Resonanz der Unternehmen zum aktuellen Kurs der Kommunalpolitik in Flöha zu erfahren. Als positiv bezeichneten Herr und Frau Krause sowie Frau Graf das politisch sachliche Klima der Zusammenarbeit der Stadträte, entgegen der politischen Grundstimmung im Land. Auch dass in der Stadt so vieles Neues entstehe und damit spürbare Verbesserungen für die Bevölkerung sichtbar werden, registrierten die anwesenden Stadträte und Amtsleiter als Anerkennung. Man könne sich in der Stadt wohlfühlen und freue sich über das Interesse der Stadt an der Wirtschaft. Der Oberbürgermeister bezeichnete das Unternehmertum, egal ob Handwerk, Dienstleistung, produzierendes Gewerbe oder Landwirtschaft, als wesentlichen Leistungsträger zur Sicherung der finanziellen Handlungsfähigkeit der Stadt. Es leiste so einen unschätzbaren Anteil am Gemeinwohl und zur sozialen Stabilität der Gesellschaft.

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