Mit einem lachendem und einem weinenden Auge verabschiedete Oberbürgermeister Holuscha am 27. März das Ärzteehepaar Garbe in den wohlverdienten Ruhestand. Der Oberbürgermeister bedankte sich im Namen der Stadt ganz herzlich für ihre 31-jährige Arbeit in der Gemeinschaftspraxis. Dort behandelten sie seit 1993 Patientinnen und Patienten unserer Stadt und der Umgebung mit hohem Fachwissen und übergroßem Engagement. Ende März schließen sich die Türen der Praxis für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde von Herrn Dietmar Garbe und er verabschiedet sich in sein Privatleben. Neben seiner Praxistätigkeit arbeitete er auch als Arzt im medizinischen Bereitschaftsdienst. Trotz langjährigen Bemühungen ist es ihm nicht gelungen eine Nachfolge für seine niedergelassene Praxis zu finden. Auch für das kommunalpolitische Engagement als langjähriger ehrenamtlicher Stadtrat in der CDU-Stadtratsfraktion bedankte sich der Oberbürgermeister. Frau Kerstin Garbe wird ihrem Ehemann etwas später in den Ruhestand folgen, da sie erfreulicher Weise mit Frau Dr. Maulhardt eine Nachfolgerin für ihre Praxis der Frauenheilkunde finden konnte und sie diese noch einige Zeit begleiten möchte.
Auch in unserer Stadt wird das Problem des Fachärztemangels zunehmend deutlich. Hauptprobleme warum der Trend von vor 30 Jahren zu niedergelassenen Arztpraxen sich umgekehrt hat, sind die betriebswirtschaftlichen Angelegenheiten und der Umgang mit Versicherungen. Diese bürokratischen und finanziellen Herausforderungen lernt man nicht im Medizinstudium, sondern erst in der praktischen Arbeit. Auch die veränderten Berufsvorstellungen der jungen Generation, wo die Vereinbarkeit von Beruf und Familie und das Arbeiten im Angestelltenverhältnis an Bedeutung gewinnt, widersprechen der Übernahme einer klassischen Einzelpraxis. Und auch das Problem des Personalmangels bei Arzthelferinnen und Assistenten für Praxen ist mittlerweile akut. In den Kontakten und Gesprächen des Oberbürgermeisters mit Vertretern der Ärzteschaft unserer Stadt und des Landkreises zeigt sich immer wieder, dass hier in der Bundes- und Landespolitik und auch bei den Kassenärztlichen Vereinigungen der Länder umgesteuert werden muss, um die gesundheitliche Grundversorgung der nächsten Jahre noch sicherstellen zu können. vh