×
Online-Terminvergabe

Weihnachtsrede des Oberbürgermeisters

Oberbürgermeister Volker Holuscha wünscht Ihnen und Ihren Familien in besinnliches und unbeschwertes Weihnachtsfest bei bester Gesundheit. Foto: Stadtverwaltung Flöha/ Erik Frank Hoffmann

Liebe Bürgerinnen und Bürger, 

wieder geht ein sehr aufregendes und konfliktreiches Jahr zur Neige. Unser Land und seine Menschen werden, kaum ist die Pandemie überstanden, mit einer Schnelligkeit und Wucht, mit Fragen und Problemen konfrontiert, die oft schwer zu verarbeiten sind. Die zunehmenden Konflikte und Kriegsherde in der Welt, die Herausforderungen des Klimawandels und der Energiewende, eine rasant sich entwickelnde digitalisierte Welt mit einhergehender künstlicher Intelligenz, die Inflation, die Flüchtlingsbewegung, die Sorgen um die Existenzen vieler traditioneller Industrie- und Handwerksbetriebe und der spürbare Personalmangel in fast allen Bereichen, scheinen uns zunehmend zu überfordern.

Die Menschen reagieren darauf teilweise mit ablehnendem Unverständnis, Ohnmacht, Orientierungslosigkeit oder zunehmender Aggressivität. Wir orientieren uns mitunter nicht mehr an Erfahrungen und Fakten, sondern an Gerüchten oder gar Falschmeldungen. Und die politischen Parteien auf Bundesebene vermitteln den Eindruck, ihren Kompass verloren oder ihn noch nicht neu ausgerichtet zu haben. Das alles ist für unser aller Zusammenleben und unser demokratisches System Gift. Auch die zunehmend radikalen Hassparolen, durch extremistische oder volksverhetzende Schmierereien und Sticker im Stadtgebiet, erzeugen bei mir und vielen Einwohnern nicht nur Abscheu sondern es beschädigt auch das erworbene Ansehen unserer Stadt. Dem können wir nur gemeinsam entgegentreten. Ich habe mich in meiner Funktion immer in der Rolle verstanden, kommunale und politische Vorgänge zu erklären und zu begründen, um mit Ihnen stets den Blick gemeinsam nach vorn zu richten. Und aus den Erfolgen und Fortschritten in unserer Stadtgesellschaft die Zuversicht in die Zukunft vermitteln zu können. Das wird auch für mich zunehmend schwerer, aber ich bleibe diesem Arbeitsstil treu, Probleme ehrlich und offen zu benennen.

Liebe Bürgerinnen und Bürger,  auf das zu Ende gehende Jahr können wir jedoch insgesamt mit Freude und auch Stolz zurückblicken. Die Stadtgesellschaft hat sich engagiert eingebracht, dass Flöha ein Ort für Alle sein will. Das „Parkpicknick“ im Baumwollpark, das nunmehr 20. Straßenfest und der lebendige Adventskalender des Gewerbe- und Festvereins, zahlreiche Veranstaltungen im Stadtsaal und der Bibliothek, das traditionelle Feuerwehrfest oder das Falkenauer Sommertheater lockte tausende Besucher an. Die 50-Jahresfeierlichkeiten der Kita „Spielhaus“ war für viele Kinder, Angestellte und Gäste ein großes Erlebnis. Mit vielfältigen Veranstaltungen unterhielt die Volkssolidarität und der Seniorenverein Falkenau unsere Seniorinnen und Senioren. Nicht zu vergessen sind die Aktivitäten des Falkenauer Heimatvereins, im 10. Jahr seines Bestehens, sowie aller Sportvereine unserer Stadt. Hier sind das Fest des Kanusportvereins zu seinem 90-jährigen Jubiläum und des 100-jährigen Bestehens des Plauer Wehres, das Jubiläumswochenende des TSV Falkenau und die Einweihung der sanierten Minigolfanlage als besondere Höhepunkte zu nennen, und natürlich der traditionelle Adventszauber an der Georgenkirche.

In der Entwicklung unserer Stadt gab es weitere Fortschritte. Mit einer langjährigen Vorlaufzeit wurde die Erschließung des neuen Wohngebietes „Am Bergmannsteig“ fertiggestellt und die ersten Flächen veräußert. Nach zweijähriger Bauzeit wurden die Anwohner und Verkehrsteilnehmer im September endlich von den Behinderungen an der B 173 befreit. Bleibt nur zu wünschen, dass die Entlastung des innerörtlichen Verkehrs durch den Baubeginn der Brücke nach Falkenau auf der neuen Umgehungsstraße seine Fortsetzung findet. Weitere Abschnitte der Talstraße wurden erneuert und der letzte Bauabschnitt an den Außenanlagen der Kindertagesstätte „Spielhaus“ konnte beendet werden.

Die neue Stegbrücke wurde Mitte Dezember feierlich freigegeben und die Gestaltung des ersten Flöhaer Marktplatzes steht vor seinem Beginn. Der Bezug des modernisierten Altbaus 1809 in der Alten Baumwolle ist ein weiterer Schritt zur neuen Stadtmitte. Am Freibad Falkenau wurden Teile des Spielplatzes und der Außenfläche sowie die Brauchwasserleitung erneuert. Zudem beginnt der Bau eines neuen Urnenhains auf dem Falkenauer Friedhof. Der Breitbandausbau, in noch nicht mit Glasfaser erschlossenen Stadtgebieten, durch das Cluster-Projekt des Landkreises, schreitet weiter voran und wird unsere Stadt digital zukunftsfähig machen. Die Umsetzung des Digitalpakts in den Schulen konnte nach längerer Planungszeit begonnen werden. Aus dem Programm „Nachhaltige integrierte Stadtentwicklung EFRE 2021-2027“ erhielt unsere Stadt 3,9 Mio. Euro Fördermittel von der Europäischen Union aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und vom Freistaat Sachsen, für die Umsetzung weiterer wichtiger Projekte unserer Stadtentwicklung, im Fördergebiet von der Baumwolle Gückelsberg über die Bahnhofstraße inklusive Bahnhofsgebäude, das Areal der Alten Baumwolle, einschließlich Park bis zum Wohngebiet Sattelgut. Hier sollen bspw. die Bahnhofsinnenhalle saniert, ein Bürgergarten und ein Mehrgenerationentreff im Sattelgut geschaffen werden. Und mit dem im November erworbenen Siegerpreis über 60.000 Euro, aus dem Städtewettbewerb „Ab in die Mitte“, können 2024 eingereichte Ideen der Bürgerschaft temporär an den noch frei zur Verfügung stehenden Flächen, um den entstehenden Marktplatz, umgesetzt werden.

Mitte Januar 2024 beginnt der Umzug der Stadtverwaltung in das neue Stadtzentrum. Für uns als Bauherr waren und sind hier die Probleme der Handwerksfirmen, wie Personalausfälle oder Lieferengpässe und Preissteigerungen, seit längerem eine Belastungsprobe. Für die Einschränkungen der Erreichbarkeit unserer Dienstleistungen während des Umzuges bitte ich um Verständnis. Jeder von Ihnen weiß sicher, was für logistische und technische Herausforderungen ein Umzug mit sich bringt. Der davorliegende Marktplatz wird entstehen und eine Dauerausstellung zur Geschichte der Alten Baumwolle im neuen Rathaus seinen Platz finden.

Mit dem Abschluss der digitalen Erschließung unserer Schulen wird dann endlich ein moderner Unterricht Einzug halten. Auch der Bauabschnitt an der Talstraße ist vorgesehen. Ein „Platz für die Jugend“, als Dauerbrenner der jüngeren Generation unserer Stadt, soll mit ihnen gemeinsam gefunden und geschaffen werden.

Nicht zuletzt steht das Jahr 2024 ganz im Zeichen des 625. Jubiläums der urkundlichen Ersterwähnung unserer Stadt. Hier wollen wir mit Ihnen gemeinsam ein würdiges Festwochenende vom 15. Bis 18. August feiern. Auch rufe ich alle Vereine sowie Bürgerinnen und Bürger auf, unter dem Motto 625 Jahre – Wir feiern gemeinsam das Jahr 2024 mit verschiedenen Veranstaltungen und Aktivitäten zu bereichern.

Liebe Bürgerinnen und Bürger, ich möchte mich auch in diesem Jahr herzlich bedanken, dass wir trotz der sehr schwierigen Zeiten, durchaus auch mit Stolz gemeinsam auf das Erreichte zurückschauen dürfen. Es ist angesichts der vielen Ungewissheiten und Gefahren schwer, in die Zukunft zu schauen. Ich bin jedoch davon überzeugt, wenn wir 2024 auch weiterhin fair und sachlich miteinander umgehen und uns nicht von Hysterie oder Dauerpessimismus leiten lassen, werden wir auch im kommenden Jahr viel zusammen erreichen können. Die Angestellten der Stadtverwaltung und unseren Einrichtungen, denen ich für ihre Arbeit sehr dankbar bin, und auch ich werden Ihnen weiterhin als Ihr öffentlicher Dienstleister im Rahmen unserer Möglichkeiten zur Seite stehen.

Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien ein besinnliches und unbeschwertes Weihnachtsfest bei bester Gesundheit. Für das bevorstehende Jahr bleibe uns allen der innere und äußere Frieden als Fundament unseres Wohlstands erhalten!

Ihr Oberbürgermeister

Volker Holuscha

Impressum | Datenschutz | Barrierefreiheitserklärung | Kontakt | Sitemap